Richtiger Umgang mit Duftstoffen

Der richtige Umgang mit Duftstoffen

Düfte sind chemische Informationen, welche von den menschlichen Riechsinneszellen erkannt und über die Nervenfasern in der Nase als Informationen an das Gehirn weitergeleitet werden. Die dortige Auswertung und Interpretation kennen wir als „Geruch“. An solche Düfte können sich Menschen gut erinnern, weil sie meist mit Emotionen verbunden sind. Sei es das Lieblingsparfum des Partners, der Besuch beim Zahnarzt oder eine ähnliche Situation.

Düfte sind allerdings längst nicht mehr etwas rein Natürliches. Jeder kann sie einsetzen und so die Umwelt manipulieren: Mit Duftstoffen kann man versuchen, andere (unschöne) Gerüche zu überdecken – also das typische Prinzip von Raum- und Körperpflegeprodukten. Diese Produkte sind heute in vielen Situationen anzutreffen.

Düfte für den Privatbereich

Die Definition für ein schönes Wohnambiente ist eine gute Beleuchtung, das Zusammenspiel der Farben und natürlich ein angenehmer Geruch. Um diesen schönen Duft zu erzeugen, hat die Industrie viele verschiedene Produkte erzeugt:

Duftlampe: Die Duftlampe ist ein Klassiker, bei dem der Duftstoff meist ein Aromaöl ist, welches zusammen mit Wasser in eine Schale gegeben wird. Unter der Schale befindet sich eine Kerze, welche die Mixtur verdampfen lässt. So verbreitet sich der Duft angenehm im Raum.

Holzstäbchen: Dieses Duftprodukt funktioniert ohne Flamme. Das Stäbchen wird in ein Flakon mit Aromaöl gesteckt und gibt den Duft dauerhaft ab.

Räucherstäbchen: Eine Alternative zum Holzstäbchen sind Räucherstäbchen. Sie benötigen kein Aromaöl, sondern werden einfach nur angezündet. Der von ihnen abgegebene Rauch besitzt ein spezielles Aroma, welches den Raum füllt.

Kleiderschrank: Wer nicht nur seinen Raum, sondern auch Kleidung aromatisieren möchte, der findet spezielles Papier im Handel, welches man in den Kleiderschrank legen kann.

Düfte am Arbeitsplatz oder zu Hause

Duftstoffe sind am Arbeitsplatz genauso wenig eine Seltenheit wie im privaten Bereich. Sie werden mit dem Ziel eingesetzt, eine positive Stimmung zu schaffen, die Konzentration zu steigern beziehungsweise Leistung zu fördern. So erfolgt die Verwendung von Duftstoffen bewusst oder unbewusst. Die unbewusste Wahrnehmung kann bei einigen Menschen problematisch sein, wenn sie auf die Duftstoffe allergisch reagieren, dazu mehr im nächsten Abschnitt. Die bewusste Wahrnehmung von Düften erfolgt meist in Verkaufsräumen. Hier verbreiten sich unangenehme Gerüche, zum Beispiel durch neue Produkte oder einer fehlenden Möglichkeit, ausreichend zu lüften. Neuartig ist das Verbreiten von Düften in Verkaufsräumen, damit Kunden eine Beziehung zum Produkt aufbauen. Damit soll unter anderem die Kaufentscheidung gefördert werden.

Düfte in Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Kosmetika

Duftstoffe in Kosmetika sowie Reinigungs- und Waschmitteln ist kein neuer Trend. Der Geruch frischer Wäsche wird von Menschen seit Jahren genossen, Selbes gilt für den Duft eines Haarshampoos oder einer Gesichtscreme. Was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, kann aber auch ein Problem sein. Wie zuvor erwähnt, gibt es Menschen, die durch den Kontakt mit Produkten auf bestimmte Duftstoffe allergisch reagieren. Diese können sich mit Rötungen, Unwohlsein oder Kopfscherzen äußern. Laut der EU-Kosmetikverordnung müssen die Hersteller der Produkte lediglich diejenigen Duftstoffe nennen, welche ein allergieauslösendes Potenzial besitzen. Alle anderen Stoffe werden unter dem Begriff „Parfum“ zusammengefasst.

Verdacht auf Duftstoffallergie

Die meisten Menschen verbinden mit Düften etwas Schönes. Doch der schöne Duft kann bei einigen Personen Allergien hervorrufen, wenn es zu einem Kontakt auf der Haut kommt. Da allerdings die Zahl der allergieauslösenden Substanzen aus der Nahrung und Umwelt groß ist, ist es schwierig, Duftstoffe eindeutig zu identifizieren. Typische Anzeichen sind Rötungen, Papeln, Nässen, Bläschen sowie Schuppung.

Um der Ursache für die Allergie auf den Grund zu gehen, sollte zunächst Hilfe von einem Hautarzt in Anspruch genommen werden. Dieser versucht mithilfe von Befragungen und diagnostischen Tests die Anzahl der Stoffe, welche infrage kommen, zu ermitteln. In einer Stellungnahme vom Juni 2012 präsentierte das Wissenschaftliche Komitee für Verbrauchersicherheit der Europäischen Kommission (SCCS) seine Studie. Demnach wurde ermittelt, welche Duftstoffe bei vielen Menschen Kontaktallergien auslösen:

  • Cinnamal
  • Cinnamyl Alcohol
  • Citral
  • Eugenol
  • Farnesol
  • Geraniol
  • Hydroxycitronellal
  • Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxalhdehyde
  • Isoeugenol
  • Evernia Furfuracea Extract (Baummoosextrakt)
  • Evernia Prunastri Extract (Eichenmoosextrakt)

Neben diesen elf Duftstoffen gibt es natürlich viele Weitere, die zu einer Kontaktallergie führen können.

5 Tipps zur Verwendung von Duftstoffen und -artikeln

  1. Duftstoffe sollten lediglich im persönlichen Bereich eingesetzt werden. Jeder Mensch nimmt Düfte anders wahr – für einige können sie angenehm sein, für andere belästigend.
  2. Der Einsatz in öffentlichen Räumen ist nicht empfehlenswert, da Menschen auf bestimmte Duftstoffe allergisch reagieren können. Bringen Sie Duftstoffe deshalb nicht mit zur Arbeit.
  3. Das regelmäßige und richtige Lüften ist wichtig für die Qualität der Raumluft. Überdecken Sie unangenehme Gerüche nicht mit Duftstoffen.
  4. Kinder nehmen Gegenstände gerne in den Mund. Deshalb sollten Sie die Kleinen nicht mit parfümiertem Spielzeug spielen lassen. Auch andere Duftprodukte eignen sich nicht als Spielzeug.
  5. Wer Duftstoffe maßvoll einsetzt, der nimmt Rücksicht auf seine Mitmenschen.

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