Neues Tattoo – das ist bei der Hautpflege zu beachten

Neues Tattoo – das ist bei der Hautpflege zu beachten

Der Termin beim Tätowierer ist oft das Ziel eines längeren Weges und ein daher ein ganz besonderer Tag. Ihm voraus geht die Auswahl des passenden Motivs, der gewünschten Körperregion und vielleicht auch einige Wochen und Monate des Sparens. Dann ist es soweit, das Tattoo ist gestochen und mit einiger Sicherheit hat der Tätowierer Wundheilsalbe aufgetragen und eine Folie um das fertige Bild gelegt. Doch was ist nun weiter zu unternehmen?

Die ersten Tage nach dem Stechen

In der Zeit direkt nach dem Termin ist die Haut mitsamt dem Tattoo besonders empfindlich, es besteht daher die Gefahr einer Infektion oder einer Beschädigung des Bildes. Daher gilt es in den ersten 4-5 Tagen Entzündungen, Narbenbildung und übermäßigen Verlust oder Verlagerung von Farbpigmenten zu verhindern.

Belassen Sie daher zunächst die Folie für einige Stunden auf dem frischen Tattoo. Spätestens vor dem Schlafengehen muss der erste Verbandswechsel erfolgen: Waschen Sie sich zunächst gründlich die Hände. Das ist auch in den nächsten Tagen unbedingt erforderlich, immer wenn Sie das Tattoo pflegen oder die Creme erneuern. Entfernen Sie dann vorsichtig die Folie und waschen Sie das Tattoo mit lauwarmen Wasser und einer ph-neutralen Waschlotion. Reiben Sie dabei niemals über das Bild und verwenden Sie auch keinen Waschlappen – vorsichtiges Tupfen mit den Händen ist ausreichend. Auch beim Abtrocknen niemals reiben, nur hauchzart tupfen. Wichtig ist ein fusselfreies Tuch, zum Beispiel Küchenpapier oder einer Zellstoffmullkompresse.

Sie können nun entscheiden, wie Sie weiter vorgehen. Einige Tätowierer empfehlen, das Bild erneut mit Folie abzudecken und das auch in den folgenden Tagen zu wiederholen. Andere empfehlen die Folie nur in Notfällen zu verwenden, zum Beispiel nachts, und das Tattoo ansonsten regelmäßig mit Wundheilsalbe zu cremen. Beide Methoden sollen die Bildung harter Schorfkrusten verhindern, die Narbenbildung zur Folge haben können oder beim Abfallen Pigmente aus dem Bild lösen. Egal ob Sie cremen oder Folie verwenden, das Tattoo muss mindestens zweimal am Tag mit lauwarmen Wasser und ph-neutraler Waschlotion gewaschen werden, damit das Wundwasser entfernt wird.

Wenn Sie sich dafür entscheiden zu cremen, sollte dieses nach Bedarf alle paar Stunden erfolgen. Das Tattoo muss immer glänzen und geschmeidig sein. Reiben Sie auch hierbei niemals über das Bild, tupfen Sie die Wundheilsalbe statt dessen vorsichtig auf. Tragen Sie die Salbe dabei nur so dünn wie nötig auf, denn zu viel Salbe lässt die Haut aufquellen und macht im ungünstigen Fall das Motiv unscharf.

Es ist weiterhin wichtig zu verhindern, dass Textilien an dem Tattoo kleben bleiben. Tragen Sie daher bevorzugt saubere, lockere Baumwollkleidung, die nach Möglichkeit nicht über das Bild scheuern sollte. Haben sich doch einmal Textilien auf dem Tattoo verklebt, sind diese zunächst mit Wasser einzuweichen, bevor sie sehr vorsichtig abgezogen werden.

Weitere Pflege und Wundheilung

Nach einigen Tagen pellt sich die Haut wie nach einem Sonnenbrand, hierbei können auch Farbpigmente verloren gehen. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Da jetzt vermehrt Juckreiz entstehen kann ist es wichtig, sich niemals zu kratzen, denn das könnte später Fehler im Bild ergeben. Auch dürfen Sie aus demselben Grund niemals Hautfetzen abziehen, lassen Sie statt dessen Schorf und Haut von alleine ab fallen.

Halten Sie die junge, neue Haut auch weiterhin sauber und cremen Sie sie regelmäßig mit Wundheilsalbe ein. Nach etwa drei Wochen ist die Heilung vollständig abgeschlossen und die erste Gefahr von Entzündungen gebannt. Es dauert jedoch noch einige Wochen, bis die Pigmente vollständig in die Haut gewachsen sind.

Schweiß, Sonne und viel Wasser?

Auch wenn es verlockend erscheint, das neue Tattoo im Freibad oder Fitness-Studio zu präsentieren: Vermeiden Sie mindestens sechs bis acht Wochen lang Sonne, übermäßiges Schwitzen und lange Aufenthalte im Wasser. Schweiß und Wasser lassen die Haut aufquellen und können das Bild unscharf machen, zudem wirkt Schweiß irritierend und kann Entzündungen begünstigen. Sonne ist ohnehin Stress für die Haut, vermeiden Sie daher konsequent jegliche UV-Strahlung. Bei einem Sonnenbrand wird die Haut bis in tiefe Schichten geschädigt, was im schlimmsten Fall das Tattoo zerstören kann. Einige Tätowierer empfehlen sogar, das neue Tattoo bis zu ein Jahr lang mit Sonnenmilch LSF 50 vor Sonne zu schützen.

Artikelbild: © Deamles for Sale/Shutterstock.com