Die Wirkung von Duftstoffen auf Menschen

Die Wirkung von Duftstoffen auf den Menschen

Jeden Tag sind wir von zahlreichen Düften und Gerüchen umgeben. Je nach Duftnote können diese sogar die Stimmung heben oder das Wohlbefinden steigern. Allerdings gibt es auch Düfte, die eine negative Wirkung auf uns haben. Dabei muss es nicht einmal sein, dass diese unangenehm riechen. Auch Düfte, die mit negativen Erinnerungen behaftet sind, können unsere Laune senken.

Der Geruchssinn

Dem Geruchssinn wird im Gegensatz zum Gehör oder der visuellen Wahrnehmung weniger Bedeutung beigemessen. Wenn der Geruchssinn, etwa durch eine Erkältung, kurzzeitig wegfällt, dann bemerkt man erst, wie wichtig dieser für den Alltag ist. Zusätzlich sichert er das Überleben, indem wir Gefahren, wie etwa einen Brandherd, austretendes Gas oder giftige Chemikalien, über den Geruch wahrnehmen, bevor dies überhaupt für uns sichtbar ist. Auch verdorbene Lebensmittel kann unsere Nase über den Geruch identifizieren.

Die Nase ist in der Lage mehrere tausend verschiedene Gerüche zu erkennen und zuzuordnen. Nehmen wir einen Geruch wahr, dann werden dadurch die olfaktorischen Sinneszellen (Riechzellen) aktiviert. In der Nasenhaupthöhle befinden sich Millionen dieser Riechzellen, die über den Riechnerv Signale an das Gehirn senden. Verarbeitet werden diese Signale unter anderem im Limbischen System, das unsere Emotionen steuert. Aus diesem Grund ist die Wahrnehmung eines Geruches auch stark an unsere Gefühle und Stimmung geknüpft.

Was viele gar nicht wissen: Ob wir einen Geruch als angenehm oder unangenehm empfinden, wird im Laufe der Zeit erlernt. Hierbei spielen persönliche Erfahrungen eine große Rolle. Viele Kinder empfinden zum Beispiel den Geruch von Fäkalien nicht als ekelerregend – diese Abneigung entsteht erst durch die Einflüsse der Eltern.

Positive Wirkung von Duftstoffen

Umgibst Du Dich gerne mit guten Düften und trägst an besonderen Tagen Deinen persönlichen Lieblingsduft auf? Dann hast Du sicherlich auch schon einmal bemerkt, dass Du Dich gleich viel wohler fühlst, wenn Du gut duftest. Düfte können aber noch mehr. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Gerüche in der Lage sind, das Wohlbefinden zu steigern und sich positiv auf unsere Stimmung auszuwirken. So reicht zum Beispiel schon der Duft von Schokolade aus, um den Appetit auf Süßigkeiten zu hemmen und ein Glücksgefühl auszulösen.

Düfte tragen zudem auch zur Entspannung und dem Abbau von Stress bei. Zum Einsatz kommen die Düfte zum Beispiel im Rahmen einer Aromatherapie, bei der gezielt bestimmte Duftstoffe eingesetzt werden, um das Wohlbefinden zu steigern. Darüber hinaus können Düfte auch belebend und anregend sein und dafür sorgen, dass Du den Kopf wieder frei bekommst.

Düfte mit entspannender Wirkung

In der heutigen Zeit sind Stressabbau und Entspannung ein Thema, das jeden betrifft. Unterstützend wirken hier zum Beispiel die folgenden Düfte:

Anis

Anis ist für seine ausgleichende und entspannende Wirkung bekannt. Vor allem, wenn Du gestresst bist, eine innere Unruhe verspürst und unter Verspannungen leidest, kannst Du von dem Duft profitieren.

Bergamotte

Der Duft von Bergamotte ist angstlösend und wirkt stärkend bei Stress und Erschöpfungszuständen. Zusätzlich wirkt Bergamotte auch stimmungsaufhellend.

Jasmin

Jasmin wirkt nicht nur bei Stress, sondern löst zudem auch psychische Verkrampfungen. Der Duft ist bei seelischen Problemen ideal geeignet, um aus dem Tief herauszukommen.

Lavendel

Lavendel gilt als natürliches Nervenstärkungsmittel. Der Duft von Lavendel entspannt und wirkt ausgleichend auf Körper und Seele. Ein paar Tropfen des ätherischen Öls auf dem Kopfkissen können bei Schlafstörungen helfen.

Rose

Rosenduft ist nicht nur äußert angenehm, sondern wirkt auch Depressionen, Angstzuständen und Verspannungen entgegen. Der Duft von Rosenblüten ist daher ideal, um Stress abzubauen.

Negative Wirkung von Duftstoffen

Wie in allen Bereichen gibt es auch immer eine Schattenseite. Duftstoffe haben nicht nur positive Eigenschaften, sondern können sich auch negativ auf den Menschen auswirken. Vor allem die gesundheitlichen Auswirkungen nehmen in der letzten Zeit zu. So sind immer mehr Menschen von einer Duftstoffunverträglichkeit betroffen. Eine Unverträglichkeit macht sich etwa durch Hautreaktionen in Form von Rötungen oder Juckreiz bemerkbar oder äußert sich durch Kopfschmerzen und Unwohlsein.

Duftstoffe stehen außerdem unter Verdacht, krebserregend, nervenschädigend und hormonell wirksam zu sein. Besonders in Kosmetikprodukten sind diese Inhaltsstoffe daher häufig als bedenklich eingestuft. Übrigens sinkt das gesundheitliche Risiko durch die Verwendung von natürlichen Duftölen nicht zwangsläufig. Auch diese können im Übermaß zu Allergien führen und das zentrale Nervensystem schädigen.

Ebenfalls negativ zu werten ist die manipulative Wirkung. Dadurch, dass gewisse Düfte das Wohlbefinden steigern, werden diese bewusst eingesetzt, um die Kaufkraft der Kunden zu beeinflussen. So werden zum Beispiel in Einkaufszentren gezielt Düfte eingesetzt, die unsere Stimmung aufhellen und uns länger verweilen lassen.

Düfte als Gefühlsauslöser

Der Geruch von frischgebackenem Brot lässt Erinnerungen an die Großmutter wach werden. Allein die Wahrnehmung des Duftes löst intensive Gefühle in uns aus und versetzt uns zumindest gedanklich in die Kindheit zurück. Umgekehrt ist das übrigens auch möglich: Wer einen Duft mit einem negativen Erlebnis verknüpft, der wird dieses immer wieder vor Augen haben, wenn er den Geruch wahrnimmt.

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