Dufttrends damals und heute

Dufttrends damals und heute

Die Mode ist nicht das Einzige, das sich mit dem Lauf der Zeit verändert, auch Düfte unterliegen einer stetigen Bewegung. Immer wieder werden wir durch die verschiedensten Umstände und Bereiche in unserem Leben mit neuen Duftnoten konfrontiert und auch die Entwicklung unserer Gesellschaft, unser Lebenswandel im Allgemeinen, ja sogar unsere Lebensgewohnheiten üben einen immensen Einfluss auf unsere Vorlieben für einen bestimmten Duft aus. Dabei finden sich vor allem in Produkten, mit denen wir tagtäglich in Berührung kommen, die wichtigsten Quellen der Inspiration für neue Duftkompositionen, wie zum Beispiel völlig neue Getränkesorten oder außergewöhnliche Gewürze und Kräuter, die sich schnell zu einem neuen Trend entwickeln können.

Frisch im Sommer, orientalisch im Winter

Auch wenn man sie nicht wirklich erfassen kann, so kann man doch beobachten, dass wir gerade im Sommer doch eher zu leichten, frischen und fruchtigen Düften greifen. Denn gerade im Sommer sind dezente Düfte besonders wichtig, da süße, schwere Düfte durch die Hitze rasch aufdringlich wirken können und dadurch eine unangenehme Wirkung ausüben. Während der warmen Jahreszeit empfehlen sich daher eher frische Zitrusdüfte oder auch leichte, blumige Düfte. Denn diese wirken gerade im Sommer sehr erfrischend. Aber auch im Winter werden ganz bestimmte Düfte eingesetzt, um so für Wärme und Geborgenheit zu sorgen. Hier finden sich dann eher warme und orientalische Düfte wieder, aber auch süße Düfte können zur kalten Jahreszeit optimal eingesetzt werden.

Andere Länder, andere Düfte

Der Duft eines Parfüms wird aber nicht nur durch die Jahreszeit bestimmt, hier sind noch weitaus mehr Faktoren ausschlaggebend, die sich auf die Duftnote auswirken. So gibt es beispielsweise in jeder Kultur und jeder Nationalität ganz eigene Vorlieben. Außerdem wird hier mitunter ein bestimmter Duft ganz anders assoziiert. So denkt der Franzose beispielsweise bei einem Lavendelduft an einen Spaziergang im Sommer in der Provence, während dieser Duft für den Deutschen eher altmodisch wirkt. Damit ist also klar, dass auch der geografische Standort sich durchaus auf die Vorliebe bestimmter Düfte auswirkt.

Nicht nur hierzulande greift man im warmen Sommer lieber zu leichten und frischen Düften, auch in tropischen Ländern werden diese bevorzugt verwendet. In Asien hingegen bevorzugt man süße, leichte Düfte, während im Orient vielmehr schwere und blumige Düfte aufgetragen werden. Der Schweizer wiederum liebt die Natürlichkeit und die Frische. Der Rest Europas hingegen verfolgt bei den Düften keine klare Linie.

Düfte damals …

Düfte waren schon vor weit über 5.000 Jahren ein wichtiger Bestandteil bei der Anbetung der Götter. Schon damals wurden etwa Harze, verschiedene Hölzer und auch Kräuter verwendet, um bestimmte Düfte zu kreieren, bis schließlich durch die Welterkundung neue Kräuter und Gewürze entdeckt wurden, die wieder andere Düfte besaßen.

Schon während des 16. Jahrhunderts, als der Sonnenkönig Ludwig XIV über Frankreich regierte, hatten Düfte eine große Bedeutung. So wurden etwa Moschusdüfte dazu verwendet, den unangenehmen Geruch der Stadt zu überdecken. Als schließlich gegen Ende des 17. Jahrhunderts endlich die Stadt sauberer wurde, änderten sich auch die Düfte. So trugen immer mehr elegante Damen immer leichtere Düfte. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts entstanden schließlich im Rahmen der Emanzipation viele luxuriöse Düfte, die sich schnell einen Namen machten, bis sich schließlich in den 80er Jahren immer häufiger solche Zutaten wie Jasmin oder Vanille in den Damenparfums wiederfanden, während Düfte für den Herrn vor allem Moschus, Bergamotte oder Patschuli enthielten.

… und heute

Schon damals war die Auswahl der verschiedenen Düfte immens groß, doch kaum ein Duft konnte wirklich halten, was er versprach. Auch heute noch gibt es weit über 200 verschiedene Düfte, die jedes Jahr neu auf den Markt geschwemmt werden. Von diesen schaffen es jedoch nur die wenigsten, auch wirklich dauerhaft zu bestehen. Die Basis der Düfte folgt vor allem jeweils aktuellen Modetrends, aber auch der Lifestyle übt einen gewissen Einfluss aus. So hatten Düfte aus dem Sommer 2010 beispielsweise hauptsächlich süße und fruchtige Noten von Papaya, Himbeere oder Mango, einige besaßen sogar Duftnoten von Schokolade oder Ylang Ylang. Der Winter wiederum brachte vor allem für den Herrn leichte, orientalische Düfte mit einer holzig-würzigen Note hervor. Aber auch blumige Düfte sind seither immer mehr auch bei den Herren im Kommen.

Sex sells

Nicht nur in der Werbung, auch in den Düften spiegelt sich dieser Leitspruch wieder. So verfolgten die Parfümeure in den letzten Jahren immer häufiger den Trend in Richtung Erotik und Verführung. Aber auch Wellness, Luxus und Sport standen groß im Vordergrund, während sich zurzeit immer mehr ein Celebrity-Trend abzeichnet. Denn immer häufiger bringen Promis wie Madonna, Lady Gaga oder David Beckham ihre eigenen Duftkreationen auf den Markt.

Artikelbild: © Olga Miltsova/Shutterstock.com