Großmutters Schönheitsmythen

Großmutters Schönheitsmythen – was stimmt wirklich?

Wer kennt sie nicht, Großmutters Ratschläge. Selbstverständlich glaubt man ja seiner Großmutter, schließlich hat sie doch schon so viel Lebenserfahrung und weiß genau, wie der Hase läuft. Doch viele Schönheitstipps, welche wir von unserer Großmutter erhalten haben, können einer wissenschaftlichen Untersuchung nicht standhalten. Welche Beauty-Tipps der Großmutter wirklich stimmen und welche an den Haaren herbei gezogen sind, möchten wir daher nachfolgend näher erläutern.

Durch häufiges Rasieren wachsen die Haare schneller

Die Rasur an sich gehört schon seit vielen Jahrtausenden zur Körperpflege des Mannes. Doch in der heutigen Zeit sind auch Bein-, Arm- und Intimrasur beinahe schon Standard. Damit jedoch nicht schon am nächsten Tag wieder kratzige Stoppeln stehen, wird sich mitunter täglich rasiert. Hierbei hallen jedoch noch heute Großmutters Worte in den Ohren: Durch häufiges Rasieren wachsen die Haare schneller! Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass dies nicht korrekt ist. Denn während lange Haare an der Haut anliegen, stehen rasierte Haare aufrecht, deshalb kommt es uns lediglich so vor, dass die Haare deutlich schneller nachwachsen. In Wirklichkeit ändert sich die Wachstumsgeschwindigkeit der Haare durch die Rasur selbst bei täglicher Rasur nicht. Lediglich im Sommer kann mitunter im Vergleich zum Winter ein etwas erhöhtes Haarwachstum beobachtet werden. Doch an der Häufigkeit der Rasur liegt dies nicht.

Mascara greift die Wimpern an

Ein weiterer Mythos bezieht sich auf die Wimperntusche, die laut Oma die Wimpern brüchig machen soll. Diese Weisheit ist allerdings nur teilweise korrekt, denn hier kommt es auf die richtige Handhabung an. Wimpern sind in ungeschminktem Zustand elastisch, durch die Mascara können sie allerdings leicht brechen. Deshalb sollten die Wimpern vor dem Schminken mit der Wimpernzange gebogen werden, nicht danach. Außerdem wird das abendliche Abschminken unbedingt empfohlen, da gerade in der Nacht viele Wimpern abbrechen können, wenn sie mit dem Kopfkissen in Kontakt kommen.

Haut-Peeling nie häufiger als einmal die Woche

Hier hat Großmutter auf jeden Fall Recht. Denn ein Peeling hat das Ziel, die Haut von Unreinheiten und abgestorbenen Hautpartikeln zu reinigen. Allerdings werden dabei auch wertvolle Fette aus der Haut gelöst, weshalb normale Haut schnell austrocknen kann. Es ist also korrekt, dass man nicht häufiger als einmal in der Woche zum Peeling greifen sollte.

Nagellack ist schlecht für die Fingernägel

Wenn unsere Großmütter früher ihren Nagellack entfernt hatten, blieben in der Regel unschöne Verfärbungen zurück, was daher kam, dass die Farbe in die verschiedenen Nagelschichten eingedrungen ist. Verwendet man allerdings vor dem eigentlichen Nagellack einen Unterlack und entfernt man den Nagellack mit einem acetonfreien Nagellackentferner, lassen sich Verfärbungen des Fingernagels vermeiden.

Make-up nur mit Feuchtigkeitscreme

Auch in puncto Make-up haben Großmütter einen guten Ratschlag parat. Denn vor dem Auftragen von Make-up sollte man sein Gesicht mit einer Feuchtigkeitscreme behandeln. In der Tat stimmt dieser Mythos wirklich. Feuchtigkeitscreme sorgt für eine ebenmäßige Haut und versorgt diese zudem mit notwendigen Pflegestoffen, die im Make-Up nicht enthalten sind.

Tägliches Haare waschen verfettet die Haare

Von der täglichen Haarwäsche, so wurde immer gesagt, sollte man unbedingt absehen, da davon die Haare nur umso schneller wieder nachfetten würden. Früher war es durchaus auch so, dass tägliches Haare waschen den Haaren mehr geschadet hat, als sie zu pflegen. Mittlerweile muss man sich bei vielen Shampoos keine Sorgen mehr machen – zumindest nicht bei jenen, welche mit einem entsprechenden Hinweis gekennzeichnet sind. Einzig bei Shampoos gegen fettendes Haar oder gegen Schuppenbildung sollte man aufpassen, denn hier besteht die Gefahr, dass diese den Säureschutzmantel der Haare angreifen.

Augenbrauen: Was weg ist, ist weg

Früher hörte man häufig, dass man sich auf keinen Fall die Augenbrauen abrasieren dürfe, da diese sonst nicht mehr nachwachsen würden. Diese Sorge ist allerdings völlig unbegründet. Denn auch die Haare der Augenbrauen besitzen Haarwurzeln, die beim normalen Rasieren vollkommen unbeschadet bleiben, weshalb die Haare auch hier wieder nachwachsen können.

Suchtmittel Lippenbalsam

Wer raue und spröde Lippen hat, der greift ganz selbstverständlich zum Lippenbalsam. Doch Oma weiß genau, dass dieser süchtig machen kann, wenn man ihn zu häufig anwendet. Grundlegend ist an dieser These durchaus auch etwas Wahres. Denn Lippen besitzen keine eigenen Talgdrüsen und können sich daher nicht selbst fetten. Deshalb greifen wir auch zum Lippenbalsam, was wir durchaus auch als angenehm empfinden. Genau aus diesem Grund, weil wir es als angenehm empfinden, greifen wir unter Umständen auch unterbewusst häufiger zum Lippenbalsam, da wir dieses angenehme Gefühl dauerhaft wünschen. Eine körperliche Abhängigkeit wie bei einer Droge kann jedoch nicht entstehen und ist daher grundsätzlich ausgeschlossen. Denn es grenzt allenfalls an eine Gewohnheit.

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